Er ist weiß, kristallin und fast überall enthalten. Er steckt im Jogurth, im Kuchen, in Getränken, sogar im Hundefutter…. er macht erst Appetit, dann zufrieden und dann ganz schnell unzufrieden oder überdreht. Hunde sollten so wenig Zucker wie möglich zu sich nehmen, Menschen auch. Dennoch ist dies ein schwerer Vorsatz, besonders in der zuckersüßen Weihnachtszeit! Einen Hund auf Kniehöhe zu haben ist in teilweise durchaus mit einem kleinen Kind zu vergleichen, dass gerade Laufen gelernt hat und mit Mund und Händen alles erkundet, was mit den Füßchen erreichbar ist.
Das Erste was wir als damals frisch gebackene Hundehalter gelernt haben war, dass Lebensmittel nur dann wirklich sicher sind, wenn sie ausser Reichweite liegen, sprich deutlich über Kniehöhe. Da wir aber nur Menschen sind, kommen unbedachte Momente vor – selten, aber es gibt sie. Und so kam es, dass unsere Cockerine einen leckeren, süßen Muffin ergatterte. Wir hatten danach einen denkwürdigen Nachmittag mit einem sehr überdrehten Hund vor uns. Ja, auch ein Hund kann auf Zucker sein. Was mir nach solchen Vorfällen in der Hundelogik bemerkenswert erscheint, ist das Erstaunen in den Hundeaugen, wenn Frauchen und Herrchen einen Mundraub bemerken, obwohl sie zur Tatzeit gar nicht im Zimmer waren. In der Hundelogik scheint der Vorher-Nachher-Faktor nicht vorzukommen: „Vorher“ lag ein Muffin auf dem Teller, „nachher“ nicht mehr. Zudem war zur Tatzeit nur ein rotgelockter Cockerspaniel vor Ort. All diese belastenden Tatsachen, scheinen in der Hundelogik keinen Wert zu haben. Wie können Herrchen und Frauchen nur glauben, dass so süße Hundeaugen lügen können?
Manchmal erlebt man eine ähnliche Art der Logik auch bei Menschen, nur ist das zumeist nicht halb so unterhaltsam und läuft nach dem Motto: „Wer besser lügt hat Recht.“ Ehrlich gesagt schreibe ich da lieber über die charmanten Erlebnisse mit unserem schlitzohrigen Vierbeiner.
Ich wünsche eine zuckersüße Weihnachtszeit! 😉