Schöne Aussicht, oder? Leider ZU schön für meine Knie, die ab der Baumgrenze nurnoch aus Butter zu bestehen scheinen. Es gibt nur wenige sich sanft aufschwingende Berge, an denen ich mich nicht wie ein Floh auf einem sich schüttelnden Hund fühle. Ein Blick in die wunderschöne Landschaft, ist gleichzeitig ein Blick in die Tiefe, ich kann das Eine vom Anderen nicht trennen, ich habe Höhenangst. Manchmal habe ich Glück und eine Tour die im Wanderführer als „leicht“ beschrieben ist, ist auch tatsächlich für mich machbar. Die reizvolle Tour um und über den „Grand Colon“ war leider nicht „leicht“.
Meinem Mann Johannes und unseren 2 Cockern geht es da ganz anders. Wie Bergziegen bewegen sie sich am Hang und ich kann kaum zuschauen. Manchmal habe ich Glück und eine Bergtour ist ohne schroffe Hänge und ohne weiche Knie machbar, aber das lässt sich aus den Wanderführern meist nicht herauslesen, denn was ohne Höhenangst leicht gangbar ist, ist mit Höhenangst schnell mal „nicht machbar“.
So wurde unsere Tour um den „Grand Colon“, die im Wanderführer als „technisch einfach“ beschrieben und als „Familienfreundlich“ gekennzeichnet ist, von mir auf nichtmal halber Strecke abgebrochen. Das fand ich selber sehr bedauerlich, denn der Rundweg um den „Grand Colon“ führt an 2 Bergseen und einer Bergstation vorbei, in der Johannes so gerne Blaubeerkuchen gegessen hätte….in den Bergen ein häufig angebotenes kulinarisches Highlight.
Wer – anders als ich – bergtauglich ist, dem sei diese Wanderung an`s Herz gelegt! Wir haben sie im „Rother Wanderführer – Savoyen“ gefunden. Leider sind die Autoren ganz sicher absolut schwindelfrei, sonst hätten sie diese Tour nicht als „einfach“ bezeichnet: Man läuft streckenweise über Geröll mit guter Aussicht in die Tiefe. Fotos habe ich von diesen Stellen keine, denn da hatte ich meine Füße im Focus und Johannes musste sich um alles andere kümmern (vorgehen und berichten „wie schlimm“ es nach der nächsten Kurve wird, Rucksack tragen, Hunde ranrufen….).
Etwas stolz auf mich bin ich trotzdem, da ich 1.) wunderschöne Ausblicke genießen konnte und 2.) gegen meinen Stolz gewonnen habe und umgekehrt bin BEVOR meine Knie zu Butter geworden sind. Stolz bin ich auch auf Johannes, denn er hat seine Enttäuschung darüber, dass er diesmal die tollen Bergseen nicht live erleben kann beiseite geschoben und ist klaglos mit „seinem Rudel“ wieder abgestiegen. Danke!
Unsere Hunde hatten trotzdem ihren Spaß, so hat Isi einen Schafsknochen gefunden …. es sei ihr vergönnt, den das Schaf hing ja schon lange nicht mehr dran. 😉
Im Gegensatz zu Isi, teilt Bujo seine Kräfte sehr geschickt ein, er ist die meiste Zeit dicht bei uns gelaufen und hat bei Pausen neugierig um uns herum geschnüffelt.