Eigentlich ist es völlig egal ob man schreibt: „Suchen Wohnung in der auch unsere friedlichen, freundlichen und ruhigen sowie wohlerzogenen Hunde willkommen sind…“ oder „Garten zum Verwüsten mit Wohnung zum Ruinieren zur Miete gesucht…“, in Würzburg ist die Wohnungssuche mit Hund ein Drama.

…allein die Anfrage „Hundebesuch erlaubt?“ scheint bei potentiellen Vermietern Bilder von eingeschlagenen Fenstern und kotbeschmierten Wänden aufkommen zu lassen. Ich frage mich, was haben diese armen Menschen schon erleben müssen, dass sie auf solche Gedanken kommen? Und was haben vorrangegangene Mieter mit Hund den Wohnungen angetan? Man bekommt Geschichten von völlig ruinierten Fußböden und unbrauchbaren Türen zu hören, von Dauerjaulen und Kotansammlungen im Vorgarten. Und was für Vorurteile kursieren auf dem Markt? Klar kann ein Hund auch mal Schaden anrichten, aber dafür gibt es ja die Haftpflichtversicherung und den Anstand Schäden zu reparieren. Dazu muss ich sagen mir selbst sind schon mehr Gegenstände kaputt gegangen als unsere Hunde je werden umstoßen können, sie sind nämlich sehr achtsam.

Mit der Zeit gewöhnt man sich an Auskünfte wie….wenn jemand mit Kindern und ohne Haustier die Wohnung will, bekommen diese den Vortritt. Andere Suchende berichten, dass es mit Kindern nur bedingt leichter ist und mit Kind UND Hund aussichtslos.

Ja wie sieht denn der ideale Mieter aus? Schuldenfrei und Normalverdiener zu sein scheint nicht mehr auszureichen um eine Chance beim Mietercasting zu haben. Mir scheint, der ideale Mieter ist alleinstehend, hat finanziell ausgesorgt und lebt zurückgezogen bzw. tier- und bindungslos. Wer aber diese Attribute erfüllt und dazu nicht auch anspruchslos ist, baut sich wahrscheinlich lieber sein eigenes Haus mit Zaun.

Was kann man tun? Empfehlungsschreiben vom eigenen Vermieter und Schufaauskunft einzureichen sind in den letzten Wochen schon zur Normalität geworden, auch Besichtigungstermine von einer Person A angeboten zu bekommen währen Person B die Wohnung schon längst vergeben hat ist nicht selten. Dass sich auf durchschnittlich 20 Anfragen überhaupt nur 2 zurück melden und davon 50% entweder nichts genaues sagen können, weil sie nur Urlaubsvertretung sind oder nicht klar ist was der tatsächliche Vermieter eigentlich möchte, ist auch schon Alltag.

Aber nicht nur mit Hund ist die Wohnungssuche ein echter Härtetest. Wir haben inzwischen schon von Vielen gehört, die Ähnliches erlebt haben, obwohl sie tier- und überhaupt makellose Mieter wären. Der Wohnungswahnsinn ist auch in kleineren Städten schon eingekehrt und auf dem Wohnungsmarkt tummeln sich zudem Kautionsbetrüger und andere schwarze Schafe die den Suchenden das Leben zusätzlich schwer machen. Und gleichzeitig werden Wohngebiete mit tausenden von Eigentumswohnungen gebaut die so teuer sind, dass man für das Geld früher (sagen wir vor 10 Jahren) ein Herrenhaus mit ordentlich Land und in bester Lage bekommen hätte. Wer soll da einziehen?

Aber genug gemotzt…

Habt Ihr Tipps für eine erfolgreiche Wohnungssuche? 

Was für Erfahrungen habt Ihr gesammelt?