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In letzter Zeit hat sich vieles minimiert: die Temperaturen gehen langsam runter, unsere Hunde sind weniger krank, es fliegen immer mehr Staubfänger aus unserer Wohnung, die Motivation zu bloggen… ok Spaß bei Seite. In letzter Zeit lag es an der Technik, dass ich nicht geschrieben habe. Ich könnte jetzt lang darüber mutmaßen, was mein Tablett zum Sprung vom Tisch bewogen hat, oder warum der Laptop sich nicht mit seinem SD-Karten-Slot identifizieren konnte…

…aber ich erspare Euch das. Das Wichtigste zuerst: der Laden läuft wieder. Ich merke im Moment, dass es garnicht so leicht ist die Freude am Schreiben in sinnvollen Kontent zu verwandeln. Da ich im Moment weder sonderlich kreativ noch besonders reisefreudig bin, fallen die beiden thematischen Teil-Fundamente weg. Zudem hege ich den Anspruch Euch nicht damit zu belästigen, wie oft ich Bujo`s Ohren checke oder wo Isi am liebsten schnüffelt…. im Moment genießen wir einfach den angenehmen Alltag der sich inzwischen in der nicht mehr ganz so neuen Stadt eingependelt hat.

Da wir in den letzten Monaten alle sehr unter der Hitze gelitten haben, ist das Rudel im Moment damit beschäftigt den angesessenen Sommerspeck abzutrainieren um Platz für die Winterpfunde zu schaffen. Im Ernst, seit Isi kastriert ist, ist nicht nur ihr zweiter Vorname ESSEN, sondern auch der Dritte und Vierte. Bujo war ja noch nie ein Kostverächter. Um in den Weinbergen zu laufen, ist es immernoch fast zu warm, aber viele andere Strecken locken jetzt zu ausgiebigen Herbstspaziergängen. Ich freue mich schon auf die ersten Bunte-Blätter-Fotos des Jahres. Der Herbst betont mit seiner häufig klaren Luft so wunderbar die Farbkontraste (blauer Himmel, gelbe Blätter….).

Im Sommer habe ich mir viel Gedanken gemacht wie ich leben möchte. Da wir uns letztes Jahr wohnraumtechnisch eher verkleinert als vergrößert hatten, war dieses Thema zuerst Pflichtprogramm (wir konnten nicht alles mitnehmen) und wurde dann nach und nach zur Leidenschaft. Unsere jetzige Wohnung entsprach nicht dem, was wir mit 2 Hunden gesucht hatten. Inzwischen muss ich aber sagen, dass ich mich hier sauwohl fühle. Und ganz ehrlich, mehr Quadratmeter würden einfach nur mehr Möbel und mehr Kram in den Regalen bedeuten. Ungefähr seit einem Jahr denke ich viel darüber nach was ich wirklich brauche. Und ich denke auch zunehmend darüber nach, in welcher Form ich was haben möchte und zu welchem Preis. Mit Preis meine ich nicht unbedingt den Ladenpreis, sondern den Preis den es kostet, etwas herzustellen…also auch den ethischen Preis.

Mir schlägt die Konsumgesellschaft zunehmend auf`s Gemüt. Vielleicht liegt das auch an den Gegensätzen die ich in der Stadt gut beobachten kann: Überall laufen Touristen hinter ihren Smartphones vorbei an Menschen die versuchen unauffällig Pfandflaschen aus Mülleimern zu sammeln. Ich habe mir inzwischen angewöhnt Pfandflaschen bewusst an Orten abzustellen, an denen sie gut gefunden werden können oder sie direkt zu übergeben. Das Kontrastprogramm dazu gibt es wenige Meter weiter zu sehen: die Innenstadt ist voller Menschen die ihre Hosen tütenweise passend zur aktuellen Haartönung kaufen. Und zwischen diesen Extremen hängen Wahlplakate auf denen die Politiker mit Wohnungsbau werben. Wohnungen werden hier gebaut, aber nur für Menschen, die sich eh überall etwas mieten oder kaufen könnten.

Was hat das mit diesem Blog zu tun? Viel, denn ich merke, dass ich keine Lust mehr habe immer leichte Unterhaltungskost zu fabrizieren (heyyyy, mein Hund ist sooooo niedlich, bitte liken) und Privatsphäre ist mir auch wichtig (drum gab es hier noch nie viele Selfies). Ich werde in Zukunft öfter über Themen schreiben, die mich beschäftigen, auch wenn sie nicht immer so niedlich und flauschig sind wie unsere zwei Schnuffelnasen. Ganz auf Hundebilder müsst ihr nicht verzichten, aber ich lege das Blogthema in Zukunft einfach etwas freier aus.

Bis bald!