Ich habe auch festgestellt, dass ich ein ganz gutes Bauchgefühl habe – ausser beim Klopapier. Direkt nach unserem Umzug hatte ich die berüchtigten Hummeln im Hintern, weshalb wir jetzt alle fehlenden Möbel und Alltagshelferlein haben.

Beruflich zeigt sich gerade, dass mein Beruf – Überraschung – nur bedingt krisensicher ist. Ein paar Schüler sind mir aber online treu geblieben und ich merke doppelt wie gerne ich unterrichte und dass Musik sich zwar nicht immer auf dem Konto auszahlt, aber dafür die Seele reich macht.

Mit Isi und Bujo entdecke ich weiter die Umgebung. Ich muss sagen, wir sind in der Krise an einem schönen Ort gestrandet. Die Menschen hier sind aktuell nicht glücklich, das sieht man. Im krassen Kontrast dazu steht der aufblühende Frühling. Ich glaube viele sehen garnicht wie schön die kleine Stadt ist in der sie leben! Ich wurde schon mehrfach erstaunt gefragt „Was einen dazu bringt von Würzburg nach Brandenburg zu ziehen.“ Klar, Würzburg ist eine wunderschöne Stadt, aber das Havelland ist eine bezaubernde Region und Brandenburg ein Heimathafen der alles bietet was wir uns gewünscht haben. Es gibt sogar einen Weinberg😎.

Es gibt hier viele ruhige und schöne Wege am Wasser. Vor der Krise gab es glückliche Menschen in den tollen Parks und in gemütlichen Cafés. Alles was wir im Alltag benötigen ist im Umkreis von 10 Fußminuten zu erreichen. Das bedeutet nicht, dass die Stadt sehr klein ist. Es gibt auch weniger bezaubernde Ecken.

Aber keine Stadt hat nur Schokoladenseiten. Auf den täglichen Hunderunden entdecke ich so viele liebenswerte Details. Es gibt eine „verrückte Kirche“ (ist vor 100 Jahren 11 Meter verrückt worden) und eine „Bauchschmerzenbrück“ bei deren Überquerung man Bauchweh bekommen soll, wenn man vorher nicht ehrlich war. Brandenburger sind sehr offen und erzählen gerne etwas über ihre Stadt. Viele haben hier ihr gesamtes Leben verbracht.

Die Bauchschmerzenbrücke
Die verrückte Kirche (links im Bild)

Ich bin froh die aktuelle schwierige Situation an so einem liebenswerten Ort aussitzen zu können. Ich bin auch dankbar für all die anderen schönen Orte an denen wir schon leben durften und die vielen herzlichen Menschen die wir bisher kennengelernt haben!

Und ich bin dankbar für das tolle Rudel in dem ich leben kann. 😀

Am Beetzsee
Havelblick
Nahe der Jahrtausendbrücke
Wind im Gesicht

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