Unser Urlaub im März 2013 auf der Insel Elba war schön und schrecklich zugleich.

Schön waren: das Meer, die Landschaft, die Insel insgesamt.

Schrecklich war: Unser Hund ist in diesem Urlaub nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Grund: Pinien-Prozessionsspinner. In Deutschland auch als Eichen-Prozessionsspinner bekannt. Die Saison der Eichen-Prozessionsspinner beginnt in Deutschland ca. im Mai. Was wir nicht wussten: in Italien darf man schon ab März mit diesen unangenehmen Raupen rechnen. Das gefährliche für Mensch und Tier sind die mit Gift gefüllten Härchen. Sie können auf der Haut schwere Irritationen und Allergien auslösen. Man erkennt sie gut daran, dass sie Raupe an Raupe lange Ketten bilden.

Wir haben nicht eine solche Raupenkette zu Gesicht bekommen, jedoch lief der damals noch recht kleinen Isi nach einer Wanderung durch einen Piniewald die Spucke aus dem Maul. Sie wirkte überhaupt seltsam verstört und wurde sehr schnell immer kraftloser. Wir hatten keine Ahnung was passiert war, befürchteten schon einen Giftköder im Wald…. und waren vom Auto leider noch Kilometer entfernt. Was wir nicht wussten: Isi hatte auf eine Prozessionsspinnerraupe gebissen. In ihrer Zunge steckten zahlreiche Gifthärchen und die Zunge schwoll an.

Eigentlich hat unsere kleine Hündin Ihr Leben einer Italienerin zu verdanken, von der wir leider nur den Vornamen kennen: Anna. Sie fuhr mit dem Auto an uns vorbei, sah uns mit dem kranken Hund auf dem Arm und wendete Ihr Auto. Wir konnten kein Italienisch, sie konnte keine unserer Sprachen, trotzdem machte sie uns klar, dass sie einen von uns mit Hund sofort zum nächsten Tierarzt fahren würde. Johannes stieg in das winzige Auto ein, in dem schon ihre Mutter und der eigene Hund saßen. Sie fuhren 20 Minuten (!) zum nächsten Tierarzt der die kleine Isi mit den lebensrettenden Medikamenten versorgte. Ich bin heute noch unheimlich beeindruckt und gerührt von der der Hilfsbereitschaft dieser Frau!

Die nächsten Tage waren für unseren kleinen Hund und auch für uns sehr schwer. Wir mussten abwarten ob sie es übersteht, sie war so schwach, dass wir Ihr das Wasser mit einer Pipette ins Maul träufeln mussten. Sie muss höllische Schmerzen gehabt haben. Der Tierarzt hatte vorgewarnt: sie würde einen Teil ihrer Zunge verlieren. Die Raupenhaare haben den vorderen Teil ihrer Zunge unwiederbringlich geschädigt. Nach einer langen Nacht und einem langen Tag merkten wir, dass sie es schaffen würde. Langsam kehrt wieder Leben in das kleine Tier. Nach 10 Tagen Cortison und Antibiotika war das Schlimmste überstanden. Ihre Zunge sieht seit dem an der Spitze aus wie ein Kleeblatt. Die Lebensfreude kam bei ihr nach einigen Wochen wieder. Allerdings wünsche ich dieses Erlebnis niemandem, weder Hund noch Herrchen!

Auch wenn es ein trauriger Urlaub war, so gibt es doch ein paar schöne Bilder von einer malerischen Insel:

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